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Wie die Aromen aus der Kaffeebohne herausgekitzelt werden – Giulia besucht eine kleine Rösterei in Berlin.

Berlin – unheimlich inspirierend.

Giulia Bernardelli erlebt die wundervolle Mischung aus modern und traditionell, Kulturen und Sprachen sowie Kaffee und Kunst in Berlin.

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Bei ihrem Treffen mit Ersin von Coffee Circle war Giulia erstaunt, wie viel Arbeit und Möglichkeiten hinter einem scheinbar unkomplizierten Getränk stecken, das die meisten von uns täglich zu sich nehmen.

Berlin ist in vielerlei Hinsicht eine kosmopolitische, trendsetzende Stadt – sei es im Hinblick auf Architektur, Museen, Galerien oder die Underground-Szene. Die Hauptstadt war und ist das Zuhause vieler einflussreicher Künstler. Es herrscht dort eine tolle Mischung aus Modern und Alt sowie aus verschiedenen Kulturen und Sprachen. In der Metropole findet man beeindruckend viele Cafés und die verschiedensten Kaffeesorten aus aller Welt – und die kleine Rösterei in Berlin Mitte, der Giulia während ihres Aufenthalts in der Hauptstadt einen Besuch abstattete, um mehr über die Röstverfahren, Geschmacksnuancen und Aromen von Kaffee zu erfahren.

„Das Rösten ist ein Handwerk, das entscheidend für den Geschmack des Kaffees ist“, erklärt Ersin von Coffee Circle. Es gibt unterschiedliche Röstprofile für jeden Kaffee, durch die man verschiedene Kaffeemischungen erhält. Kaffee setzt sich aus rund 800 verschiedenen Aromen zusammen – das sind mehr als doppelt so viel Aromen wie bei Wein! Vor dem Rösten ist die grüne Kaffeebohne noch roh und hat keinen wirklichen Geschmack. Je nachdem, wie lange und wie heiß sie geröstet wird, werden verschiedene geschmackliche Nuancen zum Vorschein gebracht. Nach dem Rösten lässt man den Kaffee abkühlen. Erst nachdem der Kaffee fünf bis zehn Tage geruht hat, entwickelt er sein volles Aroma.

Für das perfekte Kaffeeerlebnis sollte man eher zu Bohnen statt zu gemahlenem Kaffee greifen. Bei Kaffeebohnen bleiben Qualität und Aroma länger erhalten. Sobald die Verpackung geöffnet wurde, sollte der Kaffee möglichst schnell verbraucht werden – das heißt innerhalb von vier bis maximal sechs Wochen, da ansonsten das Aroma allmählich schwindet. Neben den Kaffeebohnen ist auch die Wasserqualität entscheidend – und natürlich die richtige Kaffeemaschine.

Giulia interviewt Ersin während ihres Besuchs in der Kaffeerösterei in Berlin.

Ersin, wie sind Sie zum Kaffeeexperten geworden? Was hat Sie zu dieser Berufswahl motiviert?

Ich arbeitete damals bei einer Agentur als Projektmanager, träumte aber insgeheim davon, in die Kaffeebranche einzusteigen. Zufällig zog meine Agentur dann in ein neues Büro um, das sich gegenüber von meinem liebsten Coffeeshop befand. Ich wurde dort Stammgast und habe mich mit dem Team angefreundet. Als eine Stelle frei wurde, bewarb ich mich – mit Erfolg: Ich wurde mit dem Marketing betraut, um die Marke und Projekte zu fördern. Ich lernte sehr fleißig und sammelte viel Erfahrung in meinem Job.

Pflegen Sie bestimmte Rituale, und bevorzugen Sie bestimmte Kaffeegetränke?

Am Wochenende gehe ich gerne in verschiedene Cafés – ich sitze dann mit meinen Freunden an der Bar, um bei einer Tasse großartigem Batch-Brew-Kaffee mit ihnen zu quatschen. Ich liebe gewaschenen Kaffee mit floralen Noten aus Äthiopien. Ich trinke ihn zu jeder Tageszeit.

Wie nehmen Sie die Kaffeekultur in Deutschland und insbesondere in Berlin wahr?

Eine allgemeine Aussage über Deutschland zu treffen, ist nicht so einfach. Die Kaffeekultur in Berlin ist sehr lebendig und wächst stetig. Die Expat-Community hat hier meiner Meinung nach auch einen großen Einfluss. Ich weiß, dass Deutschland seit langer Zeit als Land der Filterkaffeetrinker gilt und Filterkaffee aus irgendeinem Grund als relativ schlechter Kaffee verrufen ist. Ich freue mich, wie überrascht die Menschen sind, wenn sie einen gut gebrühten Filterkaffee trinken.

Was charakterisiert die Kaffeekultur in Deutschland?

Die Deutschen sind bekannt dafür, dass sie sich nachmittags gern zu Kaffee und Kuchen verabreden – der „Kaffeeklatsch“ ist ein Stereotyp, das man mit der deutschen Kaffeekultur verbindet. Eine Tasse frisch gebrühter Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen bedeuteten in erster Linie eine kurze Pause vom stressigen Alltag. Der gemeinsame Genuss von Kaffee und Kuchen bot früher eine gute Gelegenheit, um sich mit Freunden und Familie zu treffen und Neuigkeiten auszutauschen.

Die Deutschen entdeckten ihre Liebe zum Kaffee im 17. Jahrhundert, als 1673 das erste Kaffeehaus in Bremen eröffnet wurde. Kurz danach folgten Hamburg, Regensburg, Leipzig, Würzburg und Berlin. Damals galt Kaffee als Luxusgut und war nur dem Adel oder privilegierten Bürgern vorbehalten.

Seit 1965 ist der Kaffee das Lieblingsgetränk der Deutschen – und sogar noch beliebter als Bier. Der Kaffeeverbrauch ist hier höher als beispielsweise in Italien. Ob zu Hause, in einem Café, einer Filiale einer Coffeeshop-Kette oder einer kleinen Rösterei – in Deutschland gibt es an jeder Ecke die Möglichkeit, die Kaffeetradition zu pflegen. Aber wie mögen die Deutschen ihren Kaffee heutzutage am liebsten? Ziehen sie in Zeiten von Chai Latte, Espresso und Iced Coffee immer noch den Filterkaffee vor? Filialen großer Coffeeshop-Ketten sprießen wie Pilze aus dem Boden – sie sind einfach überall zu finden.

Daher scheint es, als ob die reinste Form von Kaffee allmählich ausstirbt. Doch dem ist nicht so – die meisten Deutschen bleiben ihrem Filterkaffee treu! Tatsächlich bevorzugt die große Mehrheit der Deutschen – genau genommen 65,7 Prozent – Filterkaffee gegenüber allen anderen Zubereitungsarten. Diese Rückkehr zum Filterkaffee ist auch ein Symptom der „dritten Welle des Kaffees“ (engl.: „Third Wave of Coffee“), in der wir uns seit der Jahrtausendwende befinden. Hierbei treten wieder der eigentliche pure Kaffeegeschmack und Kaffee als echtes Naturprodukt in den Vordergrund.

Welche Orte in Berlin würden Sie Liebhabern von Kunst, Kultur und Kulinarik empfehlen?

Mein Lieblingsmuseum in Berlin ist der Hamburger Bahnhof. Dort gibt es eine grandiose Dauerausstellung und tolle saisonale Ausstellungen. Was Essen und Trinken anbelangt, ist Berlin definitiv eine großartige Stadt, in der es viel zu entdecken gibt. Die Liste ist zu lang! Für ein nettes, ungezwungenes Abendessen gehe ich aber am liebsten in das St. Bart. Dort gibt es neben einer anständigen Auswahl an Cocktails tolle gemischte Platten zum Probieren und Teilen, kleine Snacks und moderne Pub-Gerichte. Im Sommer gehe ich gern in die Motel Brewery. Sie liegt etwas außerhalb der Stadt, ist daher aber das perfekte Ziel für eine kleine Radtour, und jedes zweite Wochenende finden dort coole Pop-up-Events statt.

Ersin, wo haben Sie den besten Kaffee überhaupt getrunken? Und warum war er so besonders?

Ich würde nicht sagen, dass es der beste Kaffee war, den ich jemals getrunken habe; aber 2009 habe ich in Chicago eine Tasse Kaffee getrunken, die alles verändert hat. Erst da habe ich gemerkt, wie geschmackvoll Kaffee sein kann.

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