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Wo alles begann – die kreative Atmosphäre von Mantua.

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„Meine Zukunft beginnt jeden Morgen, wenn ich aufstehe. Mir fällt jeden Tag ein neuer kreativer Plan für mein Leben ein“, erklärt Giulia Bernardelli. Eines Morgens zeichnete Giulia vor sich hin, während sie ihren Kaffee trank. Durch eine zu schnelle Handbewegung stieß sie ihre Kaffeetasse um. Das war der Punkt, an dem sie begann, mit Kaffee zu malen.

Mantua ist Giulias Heimatstadt und gilt als eines der größten Kunst- und Kulturzentren Norditaliens. Es ist bekannt für seine architektonischen Schätze und Artefakte und beherbergt zahlreiche elegante Paläste, weshalb die Altstadt von der UNESCO zur Weltkulturerbestätte erklärt wurde. 2016 wurde Mantua zur Kulturhauptstadt Italiens ernannt. Ein Jahr später wurde Mantua als europäische Hauptstadt der Gastronomie ausgezeichnet.

Es ist der Ort, an den Romeo in Shakespeares Tragödie Romeo und Julia verbannt wurde. Außerdem ist es der Ort, an dem Giulia Bernardelli geboren wurde und ihre Karriere begann.

In ihrer Kindheit und Jugend war Giulia umgeben von der Kunst, Architektur und magischen Atmosphäre der historischen Gebäude von Mantua. Die kreative Umgebung, in der sie ihre Kindheit zubrachte, prägten sie; heute wird ihre Kreativität auch durch ihre Begeisterung für Reisen und Aufenthalte in den großen Metropolen dieser Welt beeinflusst. „Ich habe das Gefühl, das urbane Lebensgefühl fließt in meine Kunst ein“, sagt sie. Kaffee ist für Giulia seit Langem nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken. Er schafft nicht nur einen Anlass, um sich mit anderen Menschen zu treffen, sondern ist auch wichtiger Bestandteil ihrer Kunst.

Spielt es eine Rolle, welchen Kaffee (Bohnen / Wasser / Röstungen) Sie für Ihre Kunstwerke verwenden? Gibt es Faktoren, die ein Kunstwerk beeinflussen?

Kaffee, der für künstlerische Zwecke verwendet wird, ist eine ganz andere Sache, weil er ausschließlich aus ästhetischen Gesichtspunkten geschätzt wird. Es ist jedoch richtig, dass die Intensität eines Kaffees seine Farbe beeinflusst. Deshalb beginne ich normalerweise mit starkem Kaffee, der eine sehr dunkle Farbe aufweist, und verdünne ihn so lange, bis die Farbtöne wie bei einem Americano deutlich erkennbar sind. Jeden Kaffee lasse ich von meiner EQ.9 aufbrühen, die mittlerweile wie ein Familienmitglied ist.

Was tun Sie, wenn Ihnen die Ideen ausgehen? Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?

Alles kann als Inspirationsquelle dienen, auch das tägliche Leben: Sonnenstrahlen, die einen Raum in perfektes Licht tauchen, chromatisch angeordnete Becher, eine Tasse Kaffee ... außerdem unternehme ich viele Reisen, bei denen ich andere Kulturen kennenlerne oder mich in der Natur verliere. Aber manchmal inspiriert mich auch einfach eine Zeile aus einem Buch oder in einem Song. Jedes Kunstwerk ist das Resultat einer Situation oder einer Stimmung. Meine besten Kreationen entstehen, wenn ich glücklich bin. Wenn mir die Ideen ausgehen, wende ich mich den Quellen von Schönheit zu, die mich umgeben, und suche nach meiner inneren Mitte.

Welche Städte würden Sie Liebhabern von Kunst, Kultur und Kulinarik empfehlen?

Jeder Ort kann uns bereichern und etwas Neues aufzeigen. Das Reisen rückt Dinge in die richtige Perspektive und lehrt uns, uns selbst kennenzulernen und offen gegenüber Neuem zu sein. Ich habe mich schon immer für Länder begeistert, die eine ganz andere Kultur pflegen als mein Heimatland, wie etwa Japan. Ich war schon zwei Mal dort und habe gelernt, dass es dort beim Essen um Gesten und Traditionen sowie um seine Essenz und Bedeutung geht. Dort stehen zudem die schönsten Museen, die ich jemals gesehen habe; die wahren Kunstwerke sind die Gebäude an sich. Ich habe dort auch gelernt, dass es das Ganze nicht gibt. Und ich habe die wahre Kunst von „weniger ist mehr“ kennengelernt – ein komplett fremdes Konzept in der italienischen Kultur. Aber man muss nicht ans andere Ende der Welt reisen – Berlin und Istanbul haben mich genauso fasziniert: ersteres wegen seiner Innovativität, letzteres wegen des Essens und der alten Bräuche.

Wie nehmen Sie die Kaffeekultur in Italien und insbesondere in Mantua wahr? Pflegen Sie bestimmte Rituale, und bevorzugen Sie bestimmte Kaffeegetränke?

Als Italiener lieben wir Kaffee über alles, aber unser Problem ist, dass wir uns für die ultimativen Kaffeeexperten halten [lacht]. Und das gilt auch für mich, ganz nach dem Motto: „Wie könnt ihr es hochwertigen Kaffee nennen, wenn es kein Espresso ist?“. Aber ich lag falsch! In italienischen Bars ist das Kaffeetrinken meist ein Moment, den man mit anderen teilt; es ist eine Ausrede, um Bekannte zu treffen oder eine Pause zu machen, und die Qualität ist dann oftmals nur zweitrangig. Doch in Wirklichkeit spielt die Qualität eine wichtige Rolle, und die Menschen setzen sich immer mehr mit der Kaffeekultur auseinander. Es werden ständig neue Kaffeeextraktionsmethoden ausprobiert und angewendet, was vor allem in Großstädten angesagt ist, allmählich aber auch in kleinen Städten wie Mantua ankommt. Ich begeistere mich mittlerweile für die Kaltwasserextraktion, das sogenannte Cold-Brew-Verfahren, bei dem der Kaffee einfach mit kaltem Wasser übergossen wird.

Was charakterisiert die Kaffeekultur in Italien?

Wenn man sich italienischen Kaffee vorstellt, denkt man natürlich zuerst an einen köstlichen Espresso. Der Espresso ist die Basis der italienischen Kaffeekultur und kann je nach Geschmack mit Milch oder Milchschaum verfeinert werden. Ermöglicht wird dies insbesondere durch professionelle Kaffeevollautomaten und Kapselmaschinen, die immer beliebter werden.

Italienischer Kaffee wird aus sehr dunklen Bohnen geröstet. Dafür bedarf es einer speziellen Kunst des Röstmeisters. Deshalb gibt es in Italien noch viele kleine Röstereien, die sogenannten „torrefazione artigianale“. Die Röstmeister verfügen über langjährige Erfahrung und sind in der Lage, die Kaffeebohnen langsam bis zum gewünschten Ergebnis zu rösten.

Sie pressen heißes Wasser mit hohem Druck durch das fein gemahlene Kaffeemehl aus den dunkel gerösteten Bohnen. Durch die Kaffeebohnenöle entsteht ein Schaum – die Italiener nennen ihn Crema. Die langsame, aber stärkere Röstung verleiht dem italienischen Kaffee sein charakteristisches Aroma. Die Bitterstoffe verringern den Koffein- und Säuregehalt des Espressos, wodurch er besser bekömmlich wird. Die Bitterkeit wird traditionell mit viel Zucker ausgeglichen.

Zum „dolce vita“ und der Kaffeekultur in Italien gehört es dazu, dass man zum Caffè oder Cappuccino einen Schluck stilles Wasser trinkt. Deshalb wird jede Tasse Caffè traditionell mit einem kleinen Glas Wasser serviert.

Was war der beste Kaffee, den Sie jemals getrunken haben? Und warum war er so besonders?

Herz und Verstand müssen zusammenarbeiten, damit der beste Kaffee entsteht – man muss den Rohstoff schätzen und seine Qualitäten durch die angewandten Techniken hervorheben. Es kommt auf Feingefühl an, wie in jedem anderen Bereich unseres Lebens auch. Apropos besonderes Erlebnis: Während meines Studiums in Bologna war ich Stammgast in einer Rösterei, in der Kaffee mit viel Sorgfalt ausgewählt, geröstet und verkostet wurde – hier war Feingefühl allgegenwärtig. Es war sogar in der duftenden Luft zu spüren. Es war nicht nur ein Kaffee, sondern eine Tasse voller neuer Bedeutungen, neuer Reisen und neuer Gefühle. Dass man etwas so Alltägliches so besonders machen kann, ist mir im Gedächtnis geblieben und nach und nach zum Fundament meiner Arbeit geworden.

Wie sorgen Sie zu Hause für Ihren perfekten Kaffeemoment?

Kaffee zu Hause zu trinken, ist ein wichtiger Bestandteil meines Tages. Nach dem Aufstehen trinke ich als Erstes einen Cappuccino. Den zweiten Kaffee trinke ich nach dem Mittagessen – entweder einen Americano oder einen Espresso. Das ist mein kleiner Glücksmoment, bevor ich mich wieder an die Arbeit mache. Kaffee wird immer mit schönen Momenten assoziiert. Ich liebe Kaffee zwar sehr, würde mich aber nicht als Expertin bezeichnen. Das wird sich aber bald ändern. Ich werde mit der Siemens Kaffeewelt durch Städte in Europa reisen, um diese fabelhafte Kultur zu entdecken und richtig kennenzulernen. Unsere erste Reise führte uns nach Berlin, wo wir eine Kaffeerösterei besucht und Ersin getroffen haben, der uns viel über den Röstprozess erzählt hat.

Was haben Sie bei Ihrem Besuch in der Berliner Kaffeerösterei von Coffee Circle gelernt?

Es war großartig zu sehen, wie das Auswahl- und Röstverfahren abläuft – die ganze Arbeit, die hinter einem scheinbar unkomplizierten Getränk steckt, das die meisten von uns täglich zu sich nehmen. Und das sind ja nur die letzten Schritte der Zubereitung; wenn ich noch an das Anpflanzen, die Ernte und den Transport denke, wird mir ganz schwindelig! Es war toll, das alles zu sehen.

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